Technische Daten zum Traktor

Ein Porsche-Diesel ist nicht nur ein Attest der Nachkriegszeit und des Wiederaufbaus der Bundesrepublik, sondern zugleich als Zeugnis deutscher Industriegeschichte eng mit den Ursprüngen des heutigen Sportwagenbauers Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG verbunden.
Ferdinand Porsche hatte sich Anfang der 1930er Jahre durch seine Entwicklung des KdF-Wagens, dem „Volkswagen", einen Namen mit der Entwicklung und der Konstruktion von Motoren und Fahrzeugen gemacht. Die nationalsozialistische Deutsche Arbeitsfront beauftragte die damalige Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen daher 1937 auch mit der Entwicklung eines günstigen, für die Massenanfertigung und den Einsatz auf sämtlichen landwirtschaftlichen Höfen geeigneten „Volksschleppers", der die landwirtschaftliche Arbeit rationalisieren und erleichtern sollte. Porsche entwickelte einige Prototypen, konnte die Entwicklung bedingt durch den Zweiten Weltkrieg und den Vorrang von Rüstungsprojekten jedoch nicht abschließen. Das Ingenieurbüro Porsches wurde 1944 kurzfristig von Stuttgart nach Gmünd in Österreich in ein ehemaliges Sägewerk verlegt. Von dort wurde die Idee eines „Volksschleppers" von Porsches Chefkonstrukteur Dr. Karl Rabe weiterverfolgt, der kommissarisch die Geschäfte führte, da sich Ferdinand Porsche in französischer Haft befand. Rabe sah in dem „Volksschlepper" ein wichtiges Projekt für den Wiederaufbau, aber vor allem für den Ausbau und die Weiterentwicklung des Unternehmens im Markt. Da die Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH im österreichischen Gmünd über keine Produktionskapazitäten verfügte, ging sie 1949 eine Kooperation mit dem Uhinger Unternehmen Allgaier (heute Allgaier Group) ein, das die Produktion übernahm, Anfang der 1950er Jahre aber an seine Kapazitätsgrenzen stieß und sich gegen eine kostspielige Ausweitung der Produktion und für die Aufgabe dieses Geschäftsfeldes entschied. Am 9. Januar 1956 wurde deshalb die Porsche-Diesel-Motorenbau GmbH in Friedrichshafen unter der Regie des Mannesmann-Konzerns gegründet, die die Produktion der nun unter der Bezeichnung „Porsche-Diesel" laufenden Schlepper übernahm und ausbaute. 38 % der produzierten Schlepper wurden exportiert, in Wien produzierte Hofherr-Schrantz als Lizenznehmer, in Japan war es Iseki. Anfang der 1960er Jahre aber sank die Nachfrage nach Porsche-Schleppern, die nicht mehr ausreichend leistungsstark waren. Gespräche mit Daimler-Benz über den Bezug von Motoren scheiterten, sodass letztlich nach 120.000 gebauten Porsche-Traktoren die Produktion am 15. Juli 1963 eingestellt wurde.
 Heute erfreuen sich die Porsche-Schlepper aus ideellen Gründen großer Beliebtheit und stoßen auf mediales Interesse. Sie werden wegen ihrer karminroten Lackierung und ihrer besonderen, „aerodynamischen" Formgebung mit ihrer markanten Haube mit Porsche-typischen Rundungen als „Traktorikonen"  und „Rotnasen" bezeichnet. Deutsche Welle präsentiert der Öffentlichkeit den Porsche-Schlepper des Typs Junior eigens in einem Video (https://www.dw.com/de/zugmaschine-porsche-junior/av-18900994), der NDR sendet das Format „Treckerfahrer dürfen das!", in den dessen Mittelpunkt ein Porsche-Traktor steht. Für Auto Bild fuhr der Rennsportler Walter Röhrl mit einem Porsche Diesel Junior mit medialer Begleitung über den Nürburgring. Eine jüngste Hommage an Porsche-Schlepper sind die Sonderbriefmarken „Historische Nutzfahrzeuge", die einen Porsche-Diesel Master aus dem Jahr 1958 abbilden. Zahlreiche im Buchhandel erhältliche Bücher über Porsche-Traktoren und ihre Restaurierung belegen weiterhin ein großes öffentliches Interesse an diesen Schleppern.
 

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